Verschiedene Messer in unterschiedlichen Formen sind meist für bestimmte Tätigkeiten gedacht. Aber wie viele Messerarten gibt es eigentlich? Wofür sind sie da? Brauche ich sie alle? Wir stellen Ihnen heute die wichtigsten Messerarten vor, die Ihnen in den Küchen der Welt begegnen.

Zunächst einmal stellen wir Ihnen die 12 wichtigsten Messerarten vor. Dabei erklären wir Ihnen, wofür Sie diese Klinge in der Regel brauchen, wie die Klinge aussieht und welchen Schliff die Klinge hat. Außerdem teilen wir jedes der Messer nach Möglichkeit in mindestens eine von sechs Kategorien ein. Manchmal überschneiden sich diese Kategorien. Auch das geben wir dann natürlich an.

Die sechs großen Kategorien an Messerarten

Beginnen wir damit, die sechs Kategorien kurz vorzustellen.

  • Asiatische Messer: Asiatische Messer lassen sich meist auch in eine der anderen Kategorien einordnen, doch sie haben oft eine andere Herstellungsweise oder Form als ihr europäisches Gegenstück.
  • Brotmesser: Brotmesser sind grundsätzlich im Wellenschliff gehalten und eignen sich, wie der Name sagt, besonders zum Brot schneiden. Diese Kategorie ist eine sehr kleine Kategorie, da Brotmesser meist für wenig andere Dinge genutzt werden und diese Form hauptsächlich als „Brotmesser“ verkauft wird. Unser Geheimtipp: Brotmesser eignen sich auch zum Schneiden von Wassermelone oder Ananas besonders gut!
  • Gemüsemesser: Gemüsemesser gibt es in europäischer und asiatischer Variante. Einige sind glattgeschliffen, andere haben einen Wellenschliff, abhängig von dem Gemüse, für das sie vorgesehen sind. Diese Kategorie ist eine verhältnismäßig breite Kategorie.
  • Fischmesser: Auch bei den Fischmessen ist der Name Programm. Sie werden besonders zum Schneiden von Fisch verwendet. Auch diese Messer gibt es in europäischer und asiatischer Variante.
  • Fleischmesser: Über Fleischmesser kann man im Grunde das Gleiche sagen, wie über Gemüse- und Fischmesser. Es gibt verschiedene Varianten, verschiedene Ursprünge, die auf die jeweiligen Anwendungsbereiche zugeschnitten sind.
  • Universalmesser: Zuletzt gibt es die Universalmesser. Solche Messer lassen sich, wie der Name vermuten lässt, für alles einsetzen. Wer nicht viel kocht oder nicht besonders viel Wert auf das perfekte Messer für alles legt, der kann mit einem bis drei Universalmesser sein Leben glücklich verbringen.

Die 12 wichtigsten Messerarten

Kochmesser: europäisch, Gyuto, Santoku, Chai Dao

Das Kochmesser ist ein Alleskönner in der Küche. Es hat eine lange und breite Klinge, die beidseitig geschliffen ist. Mit diesem Messer können Sie sowohl Gemüse schnippeln, als auch Fleisch problemlos schneiden. Obst und Fisch sind ebenfalls keine Herausforderung.

In den meisten Fällen hat das Kochmesser eine Klingenlänge von mindestens 20 cm. Dabei ist die Klinge leicht geschwungen. So können Sie den Wiegeschnitt problemlos anwenden und Schneidearbeiten in Windeseile erledigen.

Es gehört ganz klar zu den Universalmesssern. Asiatische Varianten dieses Messers sind das Gyuto, das Santoku und das Chai Dao. Das Gyuto und das Santoku sind japanische Varianten des Allrounders. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Klingenform, kaum im Anwendungsbereich vom europäischen Messer.  Die Klinge des Gyuto ist im Verhältnis zur Länge oft etwas schmaler als die des europäischen Kochmessers, doch es eignet sich genauso für das Schneiden von allem, was einem in der Küche so begegnen mag. Das Santoku hingegen hat meiste eine etwas höhere Klinge. Das chinesische Chai Dao ähnelt dem europäischen Messer weniger als die japanischen Variationen, seine Klinge hat eine kantigere Form und ist etwas kürzer, doch das Anwendungsfeld ist das Gleiche.

Schälmesser

Das Schälmesser kennen Sie vielleicht auch unter dem Namen Tourniermesser. Die Klinge ist schnabelförmig und beidseitig geschliffen, was Schälarbeiten erleichtert. Außerdem lassen sich Unreinheiten wie braune Stellen mit der Spitze leicht entfernen. Andere Anwendungsbereiche werden leider aufgrund der Form ausgeschlossen. Meistens ist die Klinge nicht besonders lang, bis etwa 7 cm.

Auch wenn man damit kein Gemüse schnippelt, kann man das Schälmesser zu den Gemüsemessern zählen. Einige verwechseln es gerne mit dem sogenannten Office-Messer.

Officemesser

Das Officemesser hat ebenfalls eine relativ kurze Klinge, bis etwa 9 cm Klingenlänge. Die Klinge ist auch beidseitig geschliffen, jedoch, anders als beim Schälmesser, gerade. Manche kennen das Officemesser als Spickmesser. Wenn das Kochmesser zu groß und unhandlich ist, kommt das Officemesser zum Einsatz. Das Teilen eines Apfels, das Schneiden von feinem Gemüse, alles kein Problem mit diesem Messer.

Es gehört zu den Gemüsemessern, da Fleisch, Fisch und Co. nicht besonders leicht mit dieser Klinge zu schneiden sind. Dafür lässt sich Obst hervorragend entkernen und Gemüse schnippeln, im Notfall kann man damit auch schälen.

Tomatenmesser

Nach den ersten drei Messern mit glatter Klinge kommen wir nun zu einer Messerart mit Wellenschliff. Tomatenmesser haben dank des Wellenschliffs kein Problem mit der glatten und gegenüber anderen Messern recht widerstandsfähigen Haut. Tomatenmesser gibt es mit gegabelter und einzelner Spitze. Die gegabelte Spitze eignet sich besonders gut, um Scheiben zu heben und zu greifen, die Einzelspitze hingegen macht es zum Kinderspiel, den Tomaten-Strunk zu entfernen. Die Klingenlänge liegt meist bei rund 10 cm. Tomatenmesser sind Gemüsemesser, passen aber wegen des Wellenschliffs auch in die Kategorie der Brotmesser.

Brotmesser

Diese Messer haben eigentlich ihre eigene Kategorie. Die Klingen sind relativ lang, mit 20 bis 30 cm und mit einem Wellenschliff versehen. Im Land der tausend Brotsorten gehört ein solches Brotmesser natürlich in jeden Haushalt. Die Form der Klinge sorgt dafür, dass die knusprige Kruste aufgeschnitten wird, ohne dass dabei das weiche Innenleben des Brotes gequetscht wird.

Wie in unserer Kategorieeinteilung schon verraten, funktioniert das Brotmesser auch prima für große Obstvarianten wie Ananas oder Wassermelone. Brötchen gehören natürlich sowieso zum Repertoire, wobei man durchaus auch Tomatenmesser als Brötchenmesser ausgezeichnet sieht.

Käsemesser

Käsemesser unterscheiden sich nach Hart- und Weichkäse-Messern. Hartkäsemesser legen Wert auf stabile Klingen, die nicht wegbiegen oder -federn, wenn man feste Käsesorten schneiden will. Weichkäsemesser hingegen haben oft eine gespaltene Spitze, um Scheiben aufzunehmen, ausgestanzte Löcher in der Klinge und einen feinen Wellenschliff. Wegen der Löcher sollen die weichen Käsescheiben nicht so an der Klinge kleben bleiben, da sie die Reibung verringern.

Die Klingenlängen unterscheiden sich, Hartkäsemesser haben eher kürzere Klingen bis etwa 10 cm, Weichkäsemesser haben auch gerne längere Klingen. Leider lassen sie sich nicht so recht in eine der sechs Hauptkategorien einteilen, wobei einige der Überzeugung sind, dass Weichkäsemesser sich auch als Brötchen- bzw. Brotmesser eignen. Wir behaupten allerdings, dass man dafür doch besser ein richtiges Brotmesser nutzt.

Schinkenmesser

Das Schinkenmesser gehört klar in die Kategorie der Fleischmesser. Es hat eine sehr lange, schlanke Klinge, die für wenig Widerstand sorgen soll. So kann man hauchdünne Scheiben schneiden. Die Klingenform sorgt dafür, dass es auch grundsätzlich zum Schneiden von Fleisch genutzt wird, aber auch Fisch kann man hiermit zerteilen.

Einige bezeichnen das Schinkenmesser auch als Tranchiermesser. Die Klinge ist zwischen 20 und 30 cm lang und beidseitig geschliffen. Einige Schinkenmesser haben einen Kullenschliff, das heißt, das entlang der Klinge Vertiefungen sitzen. Wie die Löcher im Käsemesser sollen diese Kullen dafür sorgen, dass das Fleisch nicht an der Klinge haften bleibt.

Eine „Unterart“ des Schinkenmessers ist das Lachsmesser. Es ist dem Namen nach wohl ein Fischmesser, ähnelt in der Form aber stark dem Schinkenmesser. Es ist eigentlich nur noch einen Hauch länger und etwas flexibler in der Klinge.

Filetiermesser

Das Filetiermesser ist ein Fischmesser. Man nutzt es, um die Filetstücke von den Gräten und den Innerein des Fisches zu trennen. Dafür muss das Messer lang und flexibel sein. Einige Filetiermesser sind gewölbt, das ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Die Klingen sind meist ungefähr 20 cm lang und beidseitig geschliffen.

Ausbeinmesser

Zu den Fleischmessern gehört das Ausbeinmesser. Dieses nutzt man zum Auslösen des Fleischs vom Knochen. Die Klinge ist schlank und etwa 15 cm lang. Am Übergang zum Griff wölbt sich die Klinge. Mit dieser Stelle fährt man an den Knochen entlang. Je nach eigenen Vorlieben bekommt man ein Ausbeinmesser mit flexibler oder harter Klinge.

Nakiri

Bei dem Nakiri handelt es sich um ein japanisches Gemüsemesser, es lässt sich also sowohl den asiatischen Messern, als auch den Gemüsemessern und sogar den Universalmessern zuordnen. Optisch erinnert es ein wenig an ein Hackbeil, es hat eine sehr breite Klinge, an der die Scheiben oder Würfel haften bleiben sollen. So kann man sie von der Klinge direkt in den Topf wischen. Hacken sollte man damit eher nicht. Die Klinge ist meist um die 16 cm lang und nur einseitig geschliffen. Wie die Einordnung in Universalmesser vermuten lässt, kann man auch Fleisch oder Fisch mit diesem Messer schneiden.

Yanagiba – das Sushimesser

Umgangssprachlich ist das Yanagiba auch als das Sushimesser bekannt. Es ist einseitg geschliffen. Die Klinge ist extrem lang, mit bis zu 36 cm. Wer damit umgehen kann, kann hiermit Fisch filetieren und Fisch in hauchzarte Scheiben schneiden. Wer nicht damit umgehen kann, kann mit diesem Messer nichts anfangen. Vorne läuft die Klinge spitz zu.

Es gehört also zu den asiatischen Messern und ist ein Fischmesser.

Steakmesser

Steakmesser sind etwa 25 cm lang, haben eine flexible Klinge und einen Wellenschliff. Sie gehören zu den Fleischmessern. Steakmesser nutzt man tatsächlich nach dem Gar-Vorgang. Sie eignen sich, um das gegrillte oder gebratene Fleisch zu zerteilen. So kämpfen Sie nicht mit Buttermessern, sondern können sich ganz auf das Genießen des Fleisches konzentrieren.

Ehrengäste unter den Messerarten: Sparschäler & Pizzaschneider

Ehe wir jetzt darüber sprechen, welche Messerarten Sie auf jeden Fall in der Küche haben sollten, hier noch einige Messer, die es nicht auf unsere Liste der wichtigsten Messer geschafft haben.

  • Der Sparschäler: Er gehört nicht zu den klassischen Messern und ist in seiner Anwendung noch beschränkter, als das Schälmesser. Der Sparschäler hat eine etwa 3 cm lange Klinge mit einseitigem Schliff und sorgt mit seiner Form dafür, dass nicht mehr als nötig von dem Obst oder dem Gemüse entfernt wird.
  • Der Pizzaschneider: Der Sparschäler ähnelt einem typischen Messer schon nur entfernt, aber der Pizzaschneider ist rund! Er ist ausschließlich dafür da, Pizza, Flammkuchen oder ähnlich flache Gebäcke zu schneiden, aber in genau diesem Bereich beinahe unersetzlich. Seine Klinge ist doppelseitig geschliffen.
  • Das Wiegemesser: Das Wiegemesser hat zwei abgerundete Klingen mit jeweils einseitigem Schliff, mit denen man über frische Kräuter wiegt. Das sorgt dafür, dass die Aromen erhalten bleiben. Im Notfall kann man mit dem Wiegemesser übrigens auch Pizza schneiden.

Welche Messer dürfen nicht fehlen?

Jetzt, wo wir die wichtigsten Messerarten vorgestellt haben, noch die Frage: Welche Messerarten brauche ich? Das hängt im Grunde davon ab, wie viel Zeit Sie mit Kochen und Schneiden von Zutaten verbringen und welche Gerichte Sie kochen. Kochen Sie für eine vegetarische Familie, brauchen Sie weder Fisch- noch Fleischmesser, kochen Sie grundsätzlich eher selten aufwendig, legen Sie vermutlich weniger Wert auf das perfekte Messer.

Grundsätzlich sollte jeder Haushalt ein Kochmesser haben, mit dem sich Gemüse, Fleisch und Fisch schneiden lässt. Ein Officemesser ist für die Feinarbeit und perfekt zum Präparieren von Apfelschnitzen und Co. Das Brotmesser ist einfach unersetzlich für den Laib Brot. Auch ein Schälmesser oder ein Sparschäler sollten in der Schublade zu finden sein.

Alle Bedürfnisse, die darüber hinausgehen, können Sie mit dem entsprechenden Messer erfüllen. Wenn Sie Ihre Messer schleifen lassen möchten, dann schauen Sie doch auch in unserem Shop vorbei.